Holzenergie in Rheinland-Pfalz

(Fuel wood energy value added chains in Rhineland-Palatinate)

Ziel der Untersuchung war, die Holzenergie-Wertschöpfungsketten in Rheinland-Pfalz zu definieren und zu charakterisieren sowie Konflikte um die Holzenergie zu skizzieren. Die rheinland-pfälzischen Holzenergie-Wertschöpfungsketten reichen vom Energieholz über die aufbereiteten Holzbrennstoffe und die Energieerzeugung zu den Endprodukten Wärme und Strom. Das Energieholzaufkommen lag im Bezugsjahr 2006 bei 2,1 bis 3,4 Mio. m³. 

Wichtigstes Produkt war das Scheitholz und wichtigste Energieerzeuger die Privathaushalte. Alle anderen Produkte und Wirtschaftszweige sind um mindestens den Faktor 5 bis 10 kleiner. Insgesamt setzten die Wertschöpfungsketten damals mit 1.002 Beschäftigten ca. 450 Mio. € um. Sie erzielten eine Bruttowertschöpfung von 129 Mio. € und zahlten ca. 44,3 Mio. € Steuern. Sie vermarkteten 3.370 MWh Holzenergie. Damit ließen sich rein rechnerisch 18 % der rheinland-pfälzischen Haushalte heizen.

Die Politikfeldanalyse deutet darauf hin, dass die Holzenergie zu Konflikten zwischen der Forstwirtschaft und der Holzwerkstoffindustrie um die Regionalität der Wertschöpfung geführt hat. Zwischen Umweltschutz und Holzwerkstoffindustrie hat sie Streit um Fragen des Klimaschutzes heraufbeschworen. Die Gesundheitsvorsorge sieht Nachteile der Holzenergie für die Luftreinhaltung und der Naturschutz befürchtet, die Forstwirtschaft verletze Belange des Biotopschutzes bei der Brennholzgewinnung. Einzige Gruppe ohne Lobby im politischen Raum sind die privaten Haushalte, die Scheitholz herstellen und verbrauchen.

 

English Summary

The objective of this study was to define and characterize the fuel wood value added chains in Rhineland-Palatinate and to adumbrate the conflicts around wood energy.

 

Weitere Links

Volltext bei der Uni Freiburg: http://www.ifp.uni-freiburg.de/publikationen/arbeitsberichte

 

Kontakt

Dr. Stefan Seegmüllerstefan.seegmueller(at)wald-rlp.de, Tel.: +49-6306-911 127