(Heat insulation through wood bar carriers)

Die „Studie zur Untersuchung und Überprüfung der wärmeschutztechnischen Kennwerte von verschiedenen Holzträgern für Außenwände und Dächer“ aus dem Jahr 2004 geht von der Beobachtung aus, dass die Wärmeleitfähigkeitsanisotropie von Holz in der seit 2002 gültigen DIN EN 12 524 gar nicht und in der davor gültigen DIN 4108-4 unter Umständen nur unzureichend berücksichtigt wird. Dies könnte dazu führen, dass die Wärmedämmeigenschaften von sogenannten Holz-Stegträgern im Vergleich zu Vollholzträgern möglicherweise überschätzt werden.

Um diese Annahme zu überprüfen, wurden gängige Holz-Stegträger mit einem Fichten-Vollholzträger verglichen. Zu diesem Zweck wurden die Material-Wärmeleitfähigkeiten im Zweiplatten-Messgerät unter Berücksichtigung der Anisotropie gemessen. Mit der „Finite-Differenzen-Methode“ wurde der Wärmestrom durch die unterschiedlichen Materialien in einer idealen Wandkonstruktion berechnet und die Bedeutung unterschiedlicher Holzträger für die Wärmedämmung einer realen Wandkonstruktion in Klimakammerversuchen gemessen.

Die Ergebnisse lassen nach der neuen DIN EN 12 524 erwarten, dass Holz-Stegträger gegenüber Vollholzträgern um über 10 % besser Wärme dämmen. Nach der Berechnung mit der alten DIN 4108-4 schrumpft dieser Vorteil auf 6-7 % und die realen Messergebnisse deuten auf einen Vorteil von lediglich 2,5-3 % hin. Demgegenüber wies das Klimakammerexperiment darauf hin, dass andere Effekte wie beispielsweise die Raumgeometrie den Wärmestrom durch die Wand wesentlich stärker beeinflussen und die Bedeutung unterschiedlicher Holzträger überdecken. Aufgrund dieser Ergebnisse steht zu bezweifeln, ob es aus dämmtechnischen Gründen sinnvoll ist, Holz-Stegträger gegenüber Vollholzträgern vorzuziehen.

(Durchführung: Fachbereich Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Bauphysik / Technische Gebäudeausrüstung / Baulicher Brandschutz der Technischen Universitär Kaiserslautern, Prof. Dr. H. Heinrich)


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