(Geothermal small scale district heating in Landau)
Durch die spezifische Kostenstruktur der Geothermienutzung ergeben sich neue Fragestellungen für eine wirtschaftliche Nutzung dieser Energeiquelle. Deshalb war es Ziel dieser Studie, die besonderen Möglichkeiten und Grenzen der Geothermie für die Nahwärmeversorgung anhand eines konkreten Beispiels aufzuzeigen. Von besonderem Interesse waren dabei die Zusammenhänge zwischen Nahwärmekosten und Hausdämmstandard.
Zu diesem Zweck wurden verschiedene Nahwärmenetzvarianten entworfen. Die Varianten unterschieden sich hinsichtlich Anschlussleistung und Hausdämmstandards. Dabei wurden Netze mit 17 bzw. 39 Verbrauchern sowie zusätzlich die Integration zweier bestehender Nahwärmenetze begutachtet. Für jede Variante wurden u. a. Investitions– und Wärmegestehungskosten je kWh und je m Leitungstrasse unter den Annahmen der Wärmedämmstandards entsprechend der Wärmeschutzverordnung ‘95 (WSchV95), der Energieeinsparverordnung (ENEV) bzw. für Ultraniedrigenergiehäuser (UNEH) berechnet.
Die Gesamtkosten einer solchen Nahwärmeversorgung nehmen mit der Zahl der Verbraucher deutlich zu. Allerdings ändern sich die Wärmegestehungskosten erst dann, wenn die Anschlussdichte merklich sinkt. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Wärmegestehungskosten weitgehend von den Investitionskosten für die Leitungstrassen bestimmt werden, während die Wärmeerzeugung durch Geothermie in diesem Zusammenhang keine wesentliche Rolle spielt. Damit übereinstimmend verringern zusätzliche Dämmmaßnahmen für den ENEV- oder UNEH-Standard die Wärmeversorgungskosten nicht merklich, weil diese Kosten von einem Hausanschluss-bedingt hohen Fixkostenanteil bestimmt werden. Demgegenüber kommt der gelieferten Wärmemenge anders als bei Wärmeversorgungen auf der Basis fossiler oder nachwachsender Energieträger bei den Kosten der Geothermienutzung nur geringe Bedeutung zu.
Summary:
The objective of this study was to assess the special opportunities and limitations of a geothermal small scale district heating as projected for different sites in the upper Rhine valley. Of special interest was to show the impacts of house insulation standards on heating costs under these conditions.
When implementing a geothermal small scale district heating system the primary cost effectors are the investment costs. On the other hand, delivered heat quantities are of minor importance to heating costs. Therefore, in contrast to district heatings on the bases of fossils or biomass combustion, insulation improvement cannot considerably diminish heating costs.
(Durchführung: Fachhochschule Trier; Prof. Dr. M. Schlich)
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- Dr. Stefan Seegmüller, stefan.seegmueller(at)wald-rlp.de, Telefon: +49-6306-911-127