Ziel der Studie war, die energetische Grubenwassernutzung des Neuhoffnungsstollens in Bad Ems zu prüfen und den Schadstoffaustrag zu minimieren. Das Grubenwasser des Neuhoffnungsstollens ist an der Oberfläche 22-23 °C warm, schwach sauer und hoch mineralisiert. In einer Tiefe von 185 m ist es sogar 26 °C warm. Für die geothermische Nutzung problematisch sind die hohen Fe- und Mn-Gehalte und die Korrosivität des Wassers. Das Wasser ist grundsätzlich pumpbar, der Stollen ist standsicher und die Schächte sind hindernisfrei.
Potenzielle Wärmekunden finden sich in ca. 360 m Entfernung vom Nebenschacht II des Neuhoffnungsstollens. Das Grubenwasser ließe sich aus dem Nebenschacht II entnehmen und die Wärme mit einem Plattenwärmetauscher auf das Heizmedium im Neuhoffnungsstollen übertragen. Rückgeführtes Grubenwasser ließe sich im Bereich des ehemaligen Abbaubereichs in etwa 195 m Entfernung vom Nebenschacht II versickern. Der Wärmentzug würde das Grubenwasser von Schadstoffen entfrachten, so dass die Versickerung der Autorenmeinung nach keinen Einleitungstatbestand erfüllen würde. Die Entfrachtung des Grubenwassers würde bei einer Förderleistung im Bereich von 4 l / sec bei 40-60 tTS im Jahr liegen, das meiste davon Fe, Mn und Carbonat.
Die Wärmesenken könnten insgesamt eine Leistung von bis zu 390 kWth. aufnehmen. 9/10 des Wärmebedarfs wären höher- und 1/10 niedriger temperiert. Insgesamt würde die Grubenwassernutzung ca. 77 t CO2-Äquivalente einsparen. Die Wärmekosten wären um bis nahezu 20 % geringer als bei einer Erdgasheizung und könnten sogar mit einer Wärmepumpe konkurrieren.
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