(Heat treatment of red heart beech boards - quality and workability)

Die Rotbuche als bedeutendste Laubbaumart Deutschlands weist mit zunehmendem Alter und Durchmesser einen rot gefärbten Stammkern auf, der den möglichen Erlös insbesondere für Buchenholz hoher Qualität um bis zu 50 % vermindert. Demgegenüber scheint es aussichtsreich, den Farbkern durch Hitzevergütung optisch zu egalisieren. Weil Buchenholz durch diese Behandlung weitere wünschenswerte Eigenschaften wie erhöhte Formstabilität und Dauerhaftigkeit erhält, ist es denkbar, das es als preisgünstige Alternative zu Tropenholz in Konkurrenz treten kann.

Deshalb zielt diese Untersuchung darauf ab, die ökonomischen und qualitativen Auswirkungen der Hitzevergütung rotkerniger Buchenbretter zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 12 fm Buchenstammholz mit einem durchschnittlichen Rotkernanteil von 25 % auf den Stirnflächen (SE = 10 %) zu Bohlen eingeschnitten. Die Bohlen wurden technisch getrocknet und auf ihre Oberflächenqualität, Verformungen und Rissbildung hin untersucht. Sie wurden einer Hitzebehandlung nach dem französischen Retifizierungsverfahren unterzogen.

Die behandelten Bohlen wurden erneut auf ihre Qualität hin beurteilt. Vergleichend zu unvergütetem Buchenschnittholz und Material aus Eichen, Edelkastanie, Douglasie und Teak als natürlich dauerhaften Holzarten wurden die Verarbeitungseigenschaften praxisorientiert erhoben.

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Buchenbretter nach der Retifizierung ignifikant weniger verbogen sind als zuvor. Andererseits haben die Risse zugenommen. Die Retifizierung konnte den Farbkern zu lediglich 2/3 gegenüber dem unverkernten Holz angleichen. Das hitzevergütete Holz ließ sich mit wesentlich weniger elektrischer Energie als unbehandeltes Buchenholz oder Holz anderer Baumarten sägen, hobeln, schleifen und fräsen.

(Durchführung: Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft der Universität Freiburg, Prof. Dr. Dr. G. Becker, Holzfachschule Bad Wildungen, K. Wiek und G. Krämer und Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft)

 

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