Standörtliche Untersuchungen im NWR Stelzenbach, Forstamt Lahnstein
Das Gelände des NWR Stelzenbach (70 Hektar) im Forstamt Nassau wurde 1997 standortskundlich intensiv untersucht. Insgesamt wurden 9 Bodeneinschläge nach gutachterlicher Verteilung aufgenommen und für chemische Analysen beprobt. Für eine standörtliche Kartierung wurde, um kleinstandörtliche Verhältnisse erfassen zu können, die Fläche in wechselnder Dichte (durchschnittliches Raster etwa 40 mal 40 Meter) abgebohrt.
Die Fläche befindet sich innerhalb des Höhenbereiches von 340 bis 430 Meter über N.N. Die mittlere Jahrestemperatur liegt um 8 Grad Celsius, die durchschnittlichen Temperaturen während der Vegetationszeit zwischen 13.5 Grad Celsius bis 14 Grad Celsius, d.h. das NWR liegt in der submontanen Höhenstufe. Die Jahresniederschläge betragen im Schnitt 800 bis 850 Millimeter; davon entfallen etwa 370 Millimeter auf die Vegetationszeit.
Die Ausgangssubstrate sind unterdevonische Gesteine, meist quarzitische Sandsteine der unteren und oberen Ems-Stufe, die örtlich durch quartären Bims in unterschiedlichen Mächtigkeiten überlagert sind.
Die Bodenbildungen sind hauptsächlich schwachpodsolige, je nach Mächtigkeit der Bimsauflage mittel- bis tiefgründige, mäßig bis günstig wasser- und nährstoffversorgte Braunerden, die substratbedingt zweischichtig aufgebaut sind und daher auch recht unterschiedliche Skelettgehalte und Bodenarten im Ober- und Unterboden aufweisen. Die Böden haben in den oberen, skelettfreien Horizonten aus Bims lehmige Schluffe und in den tieferen, teils sehr skeletthaltigen Bereichen aus quarzitischem Material schluffige bis lehmige Sande. Die Humusformen sind meist F-Mull und mullartiger Moder. Nach der Bodenvegetation ist die vorherrschende Waldgesellschaft der Hainsimsen-Buchenwald.